Zwei Florida Kiefernnattern bei der Paarung.
Pituophis melanoleucus mugitus - Florida Kiefernnatter
Wissenschaftlicher Name

Pituophis melanoleucus mugitus Barbour, 1924

Deutscher Trivialname
Florida Kiefernnatter, Südliche Kiefernnatter
Trivialnamen im Verbreitungsgebiet
Florida Pine Snake, Southern Pine Snake
Verbreitungsgebiet
USA: Die Florida Kiefernnatter bewohnt Teile von Florida und weitere Populationen sind im Osten von Alabama zu finden. Kleinere Populationen haben ihre Verbreitung noch in South Carolina und Georgia.
Jahresklimatabelle
Jahresniederschlagtabelle
Grösse
Im Schnitt werden Längen bis zu 170 cm erreicht. Sehr selten werden 220 cm überschritten. Jungtiere erreichen beim Schlupf eine Länge von knapp unter 50 cm.
Beschreibung
Pituophis melanoleucus mugitus ist eine sehr kräftig gebaute Schlange und sieht in ihrer wildfarbenen Ausprägung Pituophis melanoleucus melanoleucus sehr ähnlich. Anhand der Färbung kann nicht immer eine exakte Unterscheidung durchgeführt werden. Sogar die Anzahl der Sattelflecken ist in etwa gleich und beträgt zwischen 30 und 40 Stück. Hybriden dieser beiden Unterarten sind nur mit einem hohen Aufwand und entsprechender Erfahrung zu erkennen.
Bei genauem Hinsehen unterscheiden sich dann aber reinrassige Tiere doch in dem ein oder anderen Merkmal voneinander. So ist die Grundfärbung von Pituophis melanoleucus mugitus dunkler und reicht von einem hellen Grau, Braun oder Beige bis hin zu einem dunkleren Braunton. Meist ist die Grundfärbung im vorderen Drittel des Körpers etwas heller. Auch die Färbung der Sattelflecken ist bei genauerem Hinsehen unterschiedlich zur Nördlichen Kiefernnatter. So ist die Färbung der Sattelflecken zuweilen ein helles Braun. Auch sehr häufig sind die Sattelflecken dunkelbraun bis rost- oder kastanienrot eingefärbt. Meist sind auch die Sattelflecken im vorderen Drittel des Körpers weniger stark ausgeprägt und zeigen deutliche Auflösungstendenzen.
Im Augenblick sind von dieser Unterart mehrere Farb- und Zeichnungsvarianten bekannt. So gibt es z. B. einen auch in freier Wildbahn vorkommenden Zeichnungsmorph mit der Typisierung „patternless“. Hierbei handelt es sich um entweder komplett zeichnungslose Tiere oder die Zeichnung ist nur noch sehr schemenhaft zu erkennen. Lediglich die Grundfärbung scheint etwas kräftiger zu sein, als bei gezeichneten Tieren.
Bei Züchtern oder im Handel sind die Farbvarianten Snow, Amelanistisch und Leuzistisch zu bekommen. Vermehrt hört man auch von Farbvarianten mit den Namen „Pink“ oder „Golden“ bzw. „Orange“.
Wobei leuzistische Tiere anfänglich patternless Tieren sehr ähnlich sind. Oft stellt sich die Umfärbung zu rein weißen oder annähernd weißen Tieren erst nach etwa 1,5 – 2,5 Jahren ein. Mit jeder Häutung ist aber ein entsprechender Fortschritt in der Umfärbung zu erkennen.
Aufgrund überschneidender Verbreitungsgebiete sind Unterartmischlinge mit der nördlichen und der schwarzen Kiefernnatter bekannt.
Biotop
Diese wunderschöne Natter bevorzugt - wie eigentlich alle Kiefernnattern - sandiges Gelände, mit niedriger Vegetation. Ansonsten ist sie, außer in Feuchtgebieten, in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet fast überall anzutreffen. Im Normalfall wird sie in Nagerbauten und in Höhlen der Gopherschildkröte angetroffen. Die Florida Kiefernnatter hat eine überwiegend unterirdisch orientierte Lebensweise. Dabei ist dann eigentlich verständlich, dass sie sehr selten in freier Wildbahn anzutreffen ist.
Untersuchungen haben gezeigt, dass sich ausgedehnte Aktivitäten auf die Zeiträume der Paarung, Eiablage und des Schlupfes der Jungtiere erstrecken. Außerhalb dieser Zeit, ist Pituophis melanoleucus mugitus eher unauffällig.
Nahrung
Normalerweise wird alles an Nagern gefressen, was überwältigt werden kann. In der Regel gehören Mäuse, kleinere Hasen und Kaninchen und Maulwürfe zum Beute- bzw. Nahrungsspektrum. Auch Vögel stellen kein Problem dar.
Haltung

Diese Natter braucht ein ihrer Größe entsprechendes, geräumiges Terrarium. Eine oder mehrere Versteckmöglichkeiten sind genauso wichtig, wie ein Behälter, in dem sich immer frisches Wasser befindet. Baden gehört nicht zu den Gewohnheiten der Florida Kiefernnatter. Somit kann die Dimension des Wasserbehälters eher durchschnittlich gewählt werden.
Da sie, wie schon oben erwähnt, eine eher versteckte Lebensweise bevorzugt, scheiden sich an dieser Stelle die Geister. Eine Beleuchtung in Form einer Leuchtstoffröhre ist sicher wichtig, allerdings ist es sicher möglich, Zugeständnisse an die tägliche Beleuchtungsdauer zu machen. Meist wird die Beleuchtungsdauer im normalen Zyklus der Behälter innerhalb des Terrarienraums enthalten sein. Sicher lohnt es sich nicht, dass extra für einen Behälter eine andere Beleuchtungsdauer programmiert wird.
Viel wichtiger ist eine lokal begrenzte Wärmequelle mit 30° - 32° Celsius. Kurzfristig – vor allem nach einer Fütterung – wird dieser „Verdauungsplatz“ in regelmäßigen Abständen aufgesucht. Häufig sieht man auch trächtige Weibchen an einem solchen Platz. Ansonsten werden, wie es bei anderen Schlangen (nicht nur Pituophen) auch der Fall ist, je nach Lust und Bedürfnissen, die verschiedenen, anderen Temperaturzonen im Behälter aufgesucht. Die Vermutung liegt nah, dass sie aufgrund der schon mehrfach erwähnten unterirdischen Lebensweise auch auf die Dauer mit etwas niedrigeren Temperaturen klar kommen. Hier halte ich aber das Risiko für einen Schaden bei den Tieren für zu hoch, als das es sich lohnt, entsprechenden Test zu machen. Der Aufwand, einen geschädigten Verdauungstrakt wieder in Ordnung zu bringen ist deutlich aufwändiger, als im Behälter eine normale Temperatur zu gewährleisten – die übrigens im Schnitt bei maximal 28° Celsius liegt. „Kühlere“ Plätze, mit 24° - 26°, runden ein Temperaturgefälle im Terrarium ab.
Zu hohe Temperaturen übrigens, quittiert die Florida Kiefernnatter mit höherer Nervosität und Aggressivität. Im schlimmsten Fall wird die Nahrung wieder ausgewürgt.
Das Thema Nahrung ist ein weiterer wichtiger Punkt, die Haltungsparameter diese Natter betreffend. Eingewöhnte, wildfarbene Tiere sind ziemlich verfressen und hier besteht dann schon einmal die Gefahr der Verfettung. Regelmäßig, aber in Maßen und der Größe angepasst ist hier die Devise.
Frisch geschlüpfte Jungtiere überwältigen fast problemlos kleinere bis mittlere Springer. Das bedeutet natürlich, dass es so gut wie keine Probleme gibt, um ein Jungtier selbstständig an Futter zu bekommen, was in aller Regel auch sehr gierig angenommen wird.
Um adulte Tiere satt zu bekommen, führt kein Weg an mittleren Ratten, Hamstern oder Vielzitzen vorbei. Von Küken ist abzuraten, da der Kot, der dann ausgeschieden wird, ziemlich breiig ist und auf eindringliche Art und Weise die Geruchsnerven reizt.
Ein Fütterungsphänomen im Zusammenhang mit dieser Natter ist immer wieder zu beobachten. Tiere, die über viele Monate oder Jahre z. B. Mäuse gefressen haben, stellen von einem Tag auf den anderen ihre Nahrungsaufnahme ein. Manchmal gehen sie nach vielen Wochen wieder an die angebotenen Mäuse oder sie fressen ab diesem Zeitpunkt nur noch anderes Futter, wie Ratten oder Vielzitzen. Diese Nahrungsumstellung kann mehrfach im Leben einer Florida Kiefernnatter geschehen. Das heißt, dass eine anfänglich Mäuse fressende Natter, nach einem mehr oder weniger langen Zeitraum und mit einen Umweg über z. B. Ratten, wieder zu Mäusen zurückkehrt.
Kennt man dieses Verhalten, kann relativ schnell darauf reagiert werden. Ist man mit diesem Verhaltensmuster nicht vertraut, wirft es manchmal schon das ein oder andere Problem auf.
Die Florida Kiefernnatter legt noch ein anderes Verhaltensmuster zu Tage, dass in dieser Häufigkeit bei anderen Tieren dieser Gattung gar nicht oder mehr als selten auftritt und ein wenig an das Verhalten der Murmeltiere in den Deutschen Alpen erinnert. Man gewinnt den Eindruck, dass die Florida Kiefernnatter ihre Umgebung sondiert. Sie strecken sehr oft die ersten 15 - 20 cm ihres Körpers nach oben und verharren so über mehrere Minuten. In der Regel schauen sie so aus ihrem Unterschlupf. Wenn sie dabei gestört werden, verschwinden sie wieder blitzschnell im Unterschlupf.

Zucht und Aufzucht
Im Verbreitungsgebiet der Florida Kiefernnatter haben wir klimatisch in etwa deutsche Verhältnisse. Im Gegensatz zu unseren Breitengraden werden aber in Florida selten Minusgrade erreicht, aber Temperaturen unter 10° Celsius sind keine Seltenheit. Das bedeutet, dass diese Natter mindestens eine Winterruhe hält. Ein Winterschlaf bei Temperaturen von 4° - 8 ° Celsius ist kein Problem.
Zumindest eine Winterruhe von 2 – 3 Monaten ist eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Nachzucht dieser Tiere. Eine Winterruhe oder ein Winterschlaf unter 2 Monaten ist auf Dauer nicht sehr förderlich und wird sich voraussichtlich problematisch auf die Lebensdauer von Pit. mel. mugitus auswirken.
Nach erfolgreicher Paarung, die in den Monaten März bis Mai statt findet, legt die Florida Kiefernnatter, nach einer Tragzeit von etwa 45 bis 65 Tagen zwischen Mai und Juni zwischen 4 und 8 bis zu etwa 10 cm lange Eier ab. Nach weiteren 60 bis 70 Tagen und einer Bruttemperatur von etwa 28° Celsius schlüpfen dann die Jungtiere.
Die Aufzucht der Jungschlangen bereitet in der Regel keine Probleme. Bis auf die weiter oben schon erwähnten Futterumstellungen, die allerdings bei juvenilen Schlangen dieser Unterart seltener vorkommen, als bei adulten Tieren, gibt es keine nennenswerten Widrigkeiten. Futterverweigerer sind mehr als selten.
Besonderheiten
In Florida ist die Florida Kiefernnatter geschützt. In den anderen Bundesstaaten ihres Verbreitungsgebietes wird sie teilweise als bedroht und/oder gefährdet bestätigt. Die Farbvarianten (Patternless ist eine Zeichnungsvariante, somit betroffen) werden von diesen Maßnahmen nicht betroffen.
Für die Staaten außerhalb ihres Verbreitungsgebietes gilt leider (noch) kein Handels- und/oder Vermarktungsverbot.
Farbvarianten
Von dieser Unterart sind verschiedenste Farbvarianten bekannt. Eine, die auch im natürlichen Lebensraum dieser Natter vorkommt, nennt sich Patternless. Es handelt sich hierbei um annähernd oder komplett zeichnungslose Tiere.
Außerdem gibt es Amelanistische, Amelanistisch patternless, Amelanistisch pink patternless, Amelanistisch yellow tinted patternless, Leuzistische und Yellow tinted leuzistische Tiere.
Zeichnungsvarianten
Patternless